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Remote Learning (WIP)
Wllkommen zu diesem Blog über meine Erfahrungen mit dem Remote-Learning. In diesem Beitrag verwende ich die "Du" Ansprache und dies ausdrücklich nicht kumpelhaft gemeint, sondern als ein "Du-auf-Aufgenhöhe". Ich hoffe, dies passt so für Sie/dich.

Kurz nach dem Lock-down im März 2020 wurde ich als Fachhochschul-Dozent angefragt, den etablierten Präsenzunterricht im Requirements Engineering jetzt im Remote-Betrieb durchzuführen. Mit anderen Worten: der Dozent und die Studenten/-innen sind im Home-Office und lernen, üben und kommunizieren miteinander mit Hilfe von Online-Tools.
Kernpunkte
Welches sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Kursbetrieb oder einem Workshop im Online- und im Präsenz-Modus? Mit Präsenz-Modus meine ich, dass sich die Teilnehmer vor Ort treffen.
1. Es spricht stets nur eine Person
Hauptkennzeichen des Remote-Learnings ist es, dass jeweils nur ein Teilnehmer "zur Zeit" das Wort haben kann. Dies ist im Präsenzfall viel facettenreicher, da auch mehrere Personen sich zeitgleich artikulieren oder bemerkbar machen können. Zwar sind wir im Präsenzfall auch nicht in der Lage mehrere Stimmen gleichzeitig zu erfassen und zu verarbeiten, aber die Überleitung von einem Teilnehmer zum anderen fällt wesentlich leichter. So kann ich als Dozent auf die Körpersprache eines Teilnehmers achten und ihm geschickt das Wort erteilen. Dadurch wird ein lebendiger Dialog möglich. Im Online-Modus ist dies so nicht möglich, aber es gibt natürlich Methoden um dieses Manko zu kompensieren. Und dies ist das Thema dieses Blogs.

Frage dazu: wie gestalten wir Interaktionen im Online-Modus?
2. Feedback seitens der Teilnehmer ist reduziert
Im Online-Modus fokussieren wir uns sehr stark auf die Stimmen der Teilnehmer. Ich persönlich sehe dies auch als einen Vorteil, da ich mich im Online-Modus sehr gut auf's Gesagte konzentrieren kann. Es gibt einfach weniger Ablenkungen: so sind die visuellen oder Umwelt-Reize weitgehend reduziert. Vorausgesetzt, dass alle Teilnehmer gute bzw. professionelle Headset verwenden.

Eindeutiger Nachteil ist es jedoch, dass Rückmeldungen über die Körpersprache kaum möglich sind bzw. nur sehr rudimentär, falls die Teilnehmer ihre Kamera aktiv halten. Als Dozent oder Workshopleiter bekomme ich die Stimmungslage eher nur gedämpft mit. Und natürlich brauchen wir auch hierfür wieder Kompensationen für den Online-Betrieb.

Frage dazu: wie erhalte ich gutes Feedback über die Stimmungslage der Teilnehmer im Online-Betrieb?
3. Spontane Führung ist eingeschränkt
Im Präsenz-Modus kann ich als Kursleiter recht spontan Änderungen beim Ablauf kommunizieren und abstimmen. Eine spontane Kehrtwende oder Änderung der Absprache ist so im Online-Modus nicht mehr möglich. Das bedeutet, dass der Online-Betrieb gut vorbereitet werden muss. Damit reduziert sich die Notwendigkeit Korrekturen anzubringen.

Frage dazu: wie gestalte ich die Führung im online Modus?
4. Erlebte Emotionen - Zusammengehörigkeit
Im Präsenzunterricht ergben sich viele Möglichkeiten für die Teilnehmer miteinander in persönlichen Kontakt zu treten. Sei es in den Kaffeepausen oder beim gemeinsamen Businesslunch. Beim Remote-Learning bleiben zunächst auch die Emotionen im Rückstand.

Frage: wie können wir im Remote-Modus das soziale Miteinander und insbesondere ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl fördern?
Infrastruktur
Grundvoraussetzung ist eine gute Infrastruktur. Als persönliche Ausrüstung halte ich den Einsatz eines guten Headsets für notwendig, da diese die Kanäle Sprechen / Hören gut trennen. Zwei oder mehr Tage für 6 bis 8 Stunden mit bis zu 20 Teilnehmern online zusammenarbeiten ist ein hartes Stück Arbeit und dies sollte durch eine unzureichende Ausrüstung nicht noch weiter belastet werden. Zu einer guten Infrastruktur gehören dann Tools aus den folgenden drei Kategorien.
  • Konferenzplattform (Muss)
  • Whiteboard (optional)
  • Umfragetool (optional)
Die von mir genannten Produktnamen basieren auf meinem persönlichen Kenntnisstand, eine professionelle Evaluation habe ich selber nicht gemacht. Ich bin überzeugt, dass es weitere gute Tools in diesen Kategorien gibt.

Als Konferenzplattform bieten sich zum Beispiel die Produkte MS Teams, Zoom oder Cisco WebEX an. Erfahrungen habe ich vornehmlich mit MS Teams gemacht. MS Teams ist eine Plattform, die Chat, Besprechungen, Notizen und Anhänge kombiniert. Zoom Video Conferencing bietet Software für Videokonferenzen an. MS Teams ist eingebettet in Office 365 und aus meiner Sicht die bevorzugte Wahl, wenn die Teilnehmer organisatorisch zusammengehören. Mit externen Teilnehmern mag Zoom die bessere Wahl sein, da es rein Browser-basiert arbeitet.

Hier findest eine kurze Anleitung für MS Teams.

Ein Whiteboard erlaubt es einer Gruppe zeitgleich ein Thema mit Post-its, Text, Diagrammen, Graphiken, Icons etc. zu bearbeiten und ist bestens für kreative Tätigkeiten, Abfragen, das Themen-Clustern und Lernerfahrungen geeignet. Bekannt sind mir Mural, Miro und MS Whiteboard. Alle drei Tools lassen sich sehr gut mit der Konferenzplatform kombinieren.  

Umfragetools sind hilfreich für Stimmungsabfragen (wie geht es der Gruppe) bzw. für Gruppenentscheide (welches Thema wie bearbeiten) oder auch als Aktivierung für ein neues Thema. Auch diese Tools lassen sich bestens mit den Konferenzplattformen kombinieren. Erfahrungen ahbe ich mit Mentimeter und Survey Monkey gemacht. MS Teams bietet mit der App Forms auch Umfragen an. Mural hat ein eigenes Umfrage-Feature. Als einfachste Variante steht natürlich auch der Gruppen-Chat für Umfragen zur Verfügung.  
Planung
Notizen
Neben der Planung ist das Durchspielen des Kursskriptes mit den Online-Tools im Vorfeld sehr wichtig.
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