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Erläuterungen zur Essensgata

Bei den mehrtägigen Meditationsübungen (sogenanntes Sesshin oder Zazenkai) sprechen wir vor den drei Mahlzeiten die folgende Essensgata:

  • Lasst uns bedenken, woher diese Speise kommt und wieviel Arbeit damit verbunden ist.
  • Lasst uns diese Speise achtsam zu uns nehmen.
  • Lasst uns Gier, Hass und Verblendung ablegen.
  • Lasst uns diese Nahrung dankbar zu unserem Wohle aufnehmen.
  • Lasst uns essen, um auf dem Weg zu bleiben und die Wahrheit zu verwirklichen.

Während der Meditationswoche rezitieren wir diese und auch nur diese Gata. Wiederholungen haben seinen Wert, falls sie auch mit dem Geist gesprochen werden und nicht nur mit dem Mund. Reines Wiederholen, dabei jedoch im Geiste woanders zu sein, also dabei UNEINS zu sein, ist nicht richtig. Der Wert einer Rezitation ergibt sich aus der Einheit vom Gesprochenen und dem Geist!

Gerne kommentiere ich diese fünf Zeilen, im Zen nennen wird diese auch die "Fünf Betrachtungen". Mit Betrachtung ist gemeint, dass ich mir vor Augen halte, welche persönliche Haltung beim Essen - und auch darüber hinaus - hilfreich ist und uns allen gut tut.

Lasst uns bedenken, woher diese Speise kommt und wieviel Arbeit damit verbunden ist.
Mit unserem gewöhnlichen Geist sehe ich das Essen eher oberflächlich an, oft mit der Überlegung wieviel bekomme ich für mein Geld und hier oft: je mehr, um so besser und wenn sich schon was kaufe, entscheide ich mich für das beste Exemplar, die krumme Gurke bleibt doch lieber im Regal. Falls meine gekauften Lebensmittel nicht mehr so gut sind, wie ich es mir vorstelle, landen diese schnell im Güseleimer oder in der Biotonne. Lebensmitel sind für uns Menschen in der westlichen Region stets im Überfluss verfügbar und wir halten es für selbstverständlich, immer alles zur Verfügung zu haben. Eine recht einseitige und Ich-bezogene und damit arrogante Haltung.

Die erste Betrachtung übersteigt das gewöhnliche Denken und spricht folgende wichtige Aspekte an:
  • Alles ist mit Allem verbunden und beeinflusst sich gegenseitig.
  • Alle Formen, und wir als Menschen sind eine Form, unterliegen den sogenannten "4 Erscheinungen": Entstehen, Bestehen, Veränderung und Vergehen.
  • Um zum Beispiel ein Brot enstehen zu lassen, muss das gesamte Universum zusammen kommen und je seinen Beitrag leisten.
  • Unser Leben ist ein Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit. Diesen Ausdruck hat Thich Naht Hanh geprägt.

Schauen wir uns das Entstehen eines Brotes an: wir brauchen dazu einen Acker und natürlich einen Bauern mit Werkzeugen, wie zum B. einen Pflug. Dann brauchen wir die Getreidesamen. Sonne, Wind und Regen müssen abgestimmt den Acker begünstigen, der Bauer muss den Acker fortwährend kultivieren und pflegen. Falls wir Glück haben, wächst das Getreide heran und erreicht seine Erntereife. Jetzt kommt das Ernten, dreschen, trennen und das Bearbeiten des Korns. Jetzt kommt der Müller ins Spiel. Mehl vor Mäusen schützen, abpacken, lagern und ins Geschäft transportieren. Mehl verkaufen. Ah ja, zum Kaufen benötige ich Geld, welches stabil sein muss. Die Rezepte, also altes Wissen unserer Vorfahren, anwenden. Sauberes Wasser und Hefe werden benötigt und die leckeren Zutaten wie Leinsamen auf der Oberfläche des Brotes. Wir könnten jetzt noch in die Aufbereitung von Wassser eintauchen, es genügt an dieser Stelle. Ja, ich bin mit der Aufzählung noch nicht fertig, aber ich denke das Prinzip ist klar geworden. Um ein Brot entstehen zu lassen, brauchen wir vieles. Thich Naht Hanh sagt, dass wir sogar das ganze Universum benötigen, um eine Brot entstehen zu lassen.

Wenn ich jetzt nochmal meine gewöhnliche Sichtweise an der Betrachtung "wieviel Arbeit zur Bereitstellung des Essens benötigt wird" spiegele, werde ich nachdenklich und es kommt eine Demut und Dankbarkeit auf. Dankbar werde ich den vielen anderen gegenüber, die mir dies ermöglichen.

Lasst uns diese Speise achtsam zu uns nehmen.

Achtsamkeit ist der Schlüssel, dass wir unserer Gewohnheitsenergie auf die Schliche kommen. Ich erinnere nochmal an die Geschichte mit dem Pferd. Der Reiter gab ja zur Antwort, dass er gar nicht weiss wo es hingeht, man solle das Pferd fragen. Unsere Konditionierungen sind ständig vorhanden und bestimmen so unsere Entscheidungen, Vorlieben und Aversionen. Es ist ein unfreies und musterhaftes Leben. Ziel jeder spirituellen Schulung oder Übung sollte es sein, dieses Zusammenhänge zu durchschauen.

Ich möchte jetzt die Bedeutung der Achtsamkeit anhand von ein paar Beispielen näher erläutern. Andere Worte, die im Zusammenhang mit Aufmerksamkeit stehen, sind Gegenwärtigkeit, Sammlung, fokussiert sein oder konzentriert sein.

Dazu noch ein Beipiel von Watzlawik:
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar ihm den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er ihn nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen ihn. Und was? Er hat ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von ihm ein Werkzeug borgen wollte, er gäbe es ihm sofort. Und warum sein Nachbar nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen ausschlagen? Leute wie der Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der Nachbar sich noch ein, er sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s ihm aber wirklich. Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Morgen“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!“

Tennis als Beispiel für Fokus. Die Top-Spieler im Tennissport verfügen heute noch über die Fähigkeit, sich über Stunden hoch zu konzentrieren. Es heisst, das die aktuellen Spieler wie Federer oder Nadel, die letzten ihrer Generation sein werden. Die nachfolgenden Spieler werden wahrscheinlich, bedingt durch den elektronischen Konsum nicht mehr in der Lage sein, eine so hohe Konzentration zu erlangen.  

Das Thema Aufmerksamkeit ist in aller Munde und sehr beliebt. Es gibt viele Trainings dazu – das bekannteste ist das MBSR Konzept von Jon Kabat-Zinn.
 

Aufmerksamkeit geht auf den Buddha zurück. Er hat diese Methode im Sattipathana-Sutra gelehrt. Der Buddha lehrte die folgenden Achtsamkeitsübungen:
 
-          Innerliche und äusserliche Betrachtung
-          Körperbetrachtung
-          Betrachtung der Gefühle
-          Betrachtung des Geistes  
 
Die Vipassana Meditation geht hierauf zurück.

Ein Mann unternahm einst eine Fotosafari, von der er jedoch nicht mehr zurückkehrte. Auf unerklärliche Weise war er verschwunden. Erst als man schließlich seine Fotoausrüstung fand, konnte man anhand des eingelegten Filmes rekonstruieren, was geschehen war. Er hatte auf seiner Tour einen Löwen entdeckt, den er fotografieren wollte. Vorsichtig hatte er seinen Fotoapparat auf ein Stativ gesetzt und versucht, den Löwen scharf ins Bild zu bekommen. Doch so sehr er sich auch bemühte, das Bild des Löwen wurde und wurde nicht scharf, im Gegenteil, es wurde immer verschwommener. Zu spät merkte er, dass der Löwe immer näher an ihn herangekommen war. Auszug von: "Der Mond in der Silberschale: Zen, die Tiefe des Lebens erfahren" von Doris Zölls.

Der Mann mit der Kamera verfügt über eine hohe Konzentration und einen starken Fokus. Nur die Aufmerksamkeit fehlte hier.

Achtsamkeit ist einerseits ein Schlüssel unsere Muster zu erkennen und durch Reflexion aufzulösen. Das Auflösen der Muster macht uns immer transparenter. Wir entfernen so eine Schicht nach der anderen. Die vorhandenen Schichten verhindern, dass wir unsere Selbstnatur gewahr werden. Damit ist die Achtsamkeit auch der Schlüssel zum Erwachen.

Tich Naht Hanh hat schöne und nützlichen Achtsamkeitsübungen erarbeitet und in seinen Büchern publiziert. Ich habe eine Zeitlang damit intensiv geübt, heute sind mir dieses Übungen geläufig und eine gezielte Übung ist nicht mehr nötig. Hier ein paar Beispiele:

  • Autofahren: vor dem Starten des Autos, mache ich mir meine Verantwortung zum achtsamen und umsichtigen Steuern des Fahrzeiges bewusst. Schliesslich hängt das Wohl für mich, meine Fahrgäste und alles anderen davon ab. Während der Autofahrt bleibe ich gedanklich beim Fahren und vermeide Tagträume. Diese Erinnerung kann ich mir anhand einer selbst formulierten Gata vor der Autofahrt aufsagen.
  • Das Telefon klingelt: Ich halte kurz inne, atme bewusst ein und aus und nehme dann den Anruf entgegen.
  • Geschirr abspülen: jede Tätigkeit ist gleich wichtig. Es gibt keine niederen Tätigkeiten. Achtsam abwaschen ist eine Wohltat. Dazu ein Beispiel vom 6. Patriarchen: Hui Neng erhielt die Aufgabe während 9 Monaten Reis zu dreschen, nur diese eine Tätigkeit. Dazu bediente er das Pedal des Reismörsers. Da er sehr schmächtig war, band er sich einen Stein um die Hüfte und führe das Dreschen äusserst konzentriert und achtsam durch. Er vergass dabei seinen Körper. Hui neng hat sich nie beschwert über diese Aufgabe und auch nicht darüber, dass er seinen Meister in dieser Zeit nie zu Gesicht bekam.

Im Japanischen gibt es den Ausspruch "die eine Wahrheit von Hier und Jetzt". Das Eintauchen in jeden Augenblick und das Verschmelzen damit, also in eine tiefe Versenkung zu kommen, zeigt die formlose und zugrunde liegende Wahrheit, zeigt das Buddhawesen oder Gotteswirken auf. Das ist es schon. Nur verstehen müssen wir es noch.   

Kommen wir zurück zum Essen. Achtsames Essen und achtsames Abwaschen sind 2 Beispiele für die Praxis der Achtsamkeit, alles sollte in Achtsamkeit ausgeführt werden.

Das achtsamen Essen sollte dann auch ein angemessenes Kauen der Speisen begünstigen. Weiter spüre ich auch eher, welche Portionsgrösse mir gut tut und wann es zuviel werden könnte. Im Buddhismus unterscheidet man auch zwischen "weisen Essen" und "lustbedingtes Essen". Unser Körper verfügt über die Weisheit, wann er wieviel Nahrung benötigt. Mit der Abwesenheit von Achtsamkeit begünstigen wir die Gier nach dem Zuviel (Übergewicht) oder auch dem Zuwenig (Magersucht). Und da mit wären wir auch bei der dritten Betrachtung, die da lautet "Lasst uns Gier, Hass und Verblendung ablegen". Dazu dann Morgen mehr. Ich wünsche euch einen guten Appetit auf Achtsamkeit.

Lasst uns Gier, Hass und Verblendung ablegen.
Gier, Hass und Verbendung sind die drei sogenannten GIFTE im Buddhismus. Es gibt natürlich weitaus mehr Verfehlungen, die es zu vermeiden gilt: wie Eifersucht, Neid, Verlogenheit oder hinterhältig. Es sind diese 3 Gifte, die eine sehr starke Wirkung haben. Diese 3 Gifte sind dualistische Begriffe, das heisst es gibt dazu auch immer den Gegenpol.

Gier --> Freigebigkeit
Hass --> Liebe
Verblendung --> Weisheit.

Gier
Beginnen wir mit der Gier. Gier ist die Ursache für so viele Probleme auf unserer Welt. Der Verbrauch der natürlichen Ressourcen der westlichen Industriestaaten ist um eine Zigfaches höher als in den armen Ländern.

Beispiel Erdüberlastungstag (globale Gier):
Am Samstag (22. August) ist der globale Erdüberlastungstag. Der Tag markiert den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem die Menschheit so viel von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. Um den aktuellen Ressourcenverbrauch zu decken, bräuchten wir derzeit 1,6 Erden.

Slavery Footprint ist ein Internet-Selbsttest, der auf Sklaverei-ähnliche Produktionsbedingungen, Kinder- und Zwangsarbeit in der internationalen Konsumgüterbranche aufmerksam machen soll.
https://slaveryfootprint.org/survey/#where_do_you_live

Beispiele auf der persönlichen Ebene:

1. Vor kurzem wurde in der Schweiz von 2 prominenten Spitzenverdienern berichtet, die ihren Wohnsitz in den Kanton Zug verlegt haben. Der Kanton Zug ist für seine tiefen Steuern bekannt. In einem Fall konnte die Steuerbehörde nachweisen, dass dies eine Scheinadresse war, also gar nicht bewohnt war. Der Vorteil: Steuerersparnis. Der Kontext: Einkommen im Überfluss.

2. Mehr Essen, als mir gut tut. Man kann auch gierig essen.
Hass
Bei jeder dualistischen Erscheinung ist es so, dass auch der Gegenpol aktiviert wird. Goethe hat es im Faust so gedichtet:

[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ...
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, dass es zugrunde geht;
Drum besser wär's, dass nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Goethe

Meine Absicht ist das Böse (Hass) und gleichzeitig bedinge durch mein Handeln das Gegenteil, also das Gute.
Für mich bedeutet dies: falls ich mich übertrieben und enthusiastisch für eine Sache einsetze, kann ich mit Überraschungen rechnen.
Persönliches Beispiel: In den 80 Jahren war ich mit einem Studenten befreundet und wir teilte gemeinsame Werte, wie Engagement für die Natur, den Menschen oder liebevollen Umgang untereinander. Zu dieser Zeit waren viel auf Demonstrationen gegen AKWs unterwegs. Mein Freund schloss sich einer Gruppe, dem sogenannten schwarzen Block, und radikalisierte sich. So griffen diese Kollegen nicht nur die Polizei, sondern am Schluss auch uns an.

Alles, was entsteht, tut dies im Kontext
zahlloser Ursachen und Bedingungen.
Dalai Lama

Wir neigen dazu, Erscheinungen, wie zum Beispiel einem Wutausbruch oder einer Aggression, einen direkten Zusammenhang herzustellen. "Der Wütende" und "die entstehende Wut" werden separiert und isoliert betrachtet. Eine extreme Vereinfachung der zugrundeliegenden Komplexität. Es ist hier wie mit dem Enstehen einer Speise.

Persönliches Beispiel: Von 2004 bis 2005 durfte ich ein grosses und komplexes IT Projekt leiten. Es lief vieles schief, dabei waren viele Manager mit ihren Teilentscheidungen beteiligt, die ich als Projektleiter zu berücksichtigen hatte. Wenn es um Verantwortung ging, stand ich stets isoliert und alleine da. Na klar, der PL ist schuld.

Es gibt viele Beispiele für diese Tendenz, Komplexitäten zu vereinfachen: Feindbilder jetzt im Ukraine Krieg: da ist der Feind und da sind WIR, die Guten.

Verblendung
Dies Vereinfachung leitet hinüber zu dem dritten Gift der Verblendung. Mit Verblendung ist gemeint, dass ich einem Irrglauben unterliege über die Wirklichkeit unterliegen. Zum Irrglauben gehören letztendlich alle Konzepte, die aus der Unterscheidung und dem Separieren entstehen. Das Wort "Baum" oder der Name "Klaus-Peter" sind solche Abstraktionen. In userem Alltag ist der Gebrauch dieser Namen unerlässlich, damit wir uns verstehen und uns zum Beispiel zu diesem Vortrag verabreden können. Ich kündigen an "Der heutige Vortrag findet um 9:00 im roten Kreis statt". Jeder versteht es und wir teffen uns  alle pünktlich hier. Sehr gut. Das unser Miteinander so funktioniert hat noch nichts mit Verblendung zu tun. Diese kommt dann ins Spiel, wenn ich diese Konzepte für "real" oder für die "Wirklichkeit" halte. "Eichbaum" ist ein Name und nicht mehr. Was der wirkliche Eichbaum dort  im Garten ist, das müssen wir wieder so untersuchen, wie wir das Entstehen des Brotes aufgeschlüsselt haben.

Der Gegenpol der Verblendung ist Weisheit, im Sanskrit nennt man dies Prajna. Im christlichen Glauben spricht man von "Gottes Weisheit" und von der dritten Gottheit dem "heiligen Geist".

Zitat: Der Heilige Geist ist ein Mitglied der Gottheit und gibt Zeugnis vom himmlischen Vater und Jesus Christus. Er ist die Quelle des persönlichen Zeugnisses und der Offenbarung. Er kann uns bei unseren Entscheidungen führen und uns vor körperlicher und geistiger Gefahr beschützen.

Zitat: Der Heilige Geist lehrt die Wahrheit. Wenn wir willig sind, zuzuhören, kann er uns alles lehren. Die Heiligen der Letzten Tage glauben auch, dass der Heilige Geist, wie es in der Bibel steht, uns trösten kann, wenn wir traurig sind oder uns einsam fühlen, und er kann uns daran erinnern, dass Gott uns liebt.

Was kann ich machen, dass ich in ein Leben gegründet auf Weisheit führen kann. Hui Neng gibt dazu den Rat, dass wir dumme und törichte Gedanken erkennen und meiden sollen.
Ein Gedanke ist dumm, wenn ich weiss, dass es mir nicht gut tun wird. Er ist dumm, wenn ich weiss, dass mein Handeln nichts Gutes hervorbringen wird. Ich weiss es besser und trotzdem tue ich es.

Beispiele:
- Alkohol trinken: es ist nicht gut für unsere Leber und unseren Körper. Trotzdem trinken wir es.
- Mit dem Flugzeug nach Fernost fliegen, wohlwissend welchen Beitrag die Abgase des Flugzeugs zur Klimaerwärmung beitragen werden.
- Dumme Gedanken sind oft ego-zentriert.  

Dies ist eine spirituelle Übung: beobachte deine Gedankenflüsse, unterscheide zwischen dummen und "wahren" Gedanken. Falls du dies erkennst, kannst du deinem Gedanken sagen (nach Thich Naht Hanh: "Ich weiss, dass du da bist. Bitte plage mich nicht weiter". Und "Ich lasse diesen Gedanken" weiterziehen", gehe nicht darauf ein und spinne ihn auch nicht weiter.  

Lasst uns diese Nahrung dankbar zu unserem Wohle aufnehmen.

„Bewahren von Dankbarkeit besteht darin, dass ich für alles, was ich Gutes empfangen habe, Gutes tue.“ (Albert Schweitzer)

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ (Francis Bacon)

„Es gibt nur ein Mittel, sich wohl zu fühlen: Man muß lernen, mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und nicht immer das verlangen, was gerade fehlt.“ (Theodor Fontane)

„Dankbarkeit macht das Leben erst reich.“ (Dietrich Bonhoeffer)

„Es fällt ihm [dem Menschen] mehr auf, was ihm fehlt, als das, was er besitzt.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Minimalismus und Dankbarkeit sind eng miteinander verzahnt. Wir sollten dankbar dafür sein, dass unsere Grundbedürfnisse gestillt sind – und unseren Besitz auf die Dinge beschränken, die wir wirklich brauchen.

Stichworte für diesen Abschnitt:
  • Respekt
  • Erinnerung an die gegenseitige Abhängigkeit
  • Akzeptanz, das was ist
  • Viele sternen an zu wenig essen
  • Dankbarkeit als Haltung
  • Dankbarkeit ist eine demütige Form
  • Wofür bin ich heute dankbar?
  • Was fasse ich im Kontext der Dankbarkeit heute als Geschend auf?
  • Wie kann ich meine Dankbarkeit Ausdruck verschaffen? Essenreste den Vöglen geben? Essen retten?

Lasst uns essen, um auf dem Weg zu bleiben und die Wahrheit zu verwirklichen.
Stichworte
  • Wir essen um leben zu könne, wir leben nicht um zu essen.
  • Ohne Nahrung verhungern wir, mit zuviel Nahrung werden wir krank.
  • Ohne Geld können wir nicht wirken, mit zuviel Geld werden wir giereig , haben nie genug, müssen verteidigen.
  • Wie bleiben wir auf dem Weg?
  • Bewusstsein und Reflexion
       
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